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19. Nov 2013, Finanzen | Deutsche Kreditwirtschaft

BGH-Entscheidung zum Erbnachweis

Die in der Deutschen Kreditwirtschaft zusammengeschlossenen Spitzenverbände halten fest, dass auch nach dem Urteil des Bundesgerichtshofes (BGH) weiterhin derjenige, der ein Erbrecht behauptet, dafür den Beweis zu erbringen hat. Dabei hat der BGH bislang anerkannt, dass in unklaren Fällen auch die Vorlage eines Erbscheins notwendig sein kann (Urteil vom 7. Juni 2005, Az. XI ZR 311/04).

Bei der beanstandeten Klausel handelt es sich lediglich um eine sprachliche Ausformulierung der von der Rechtsprechung aufgestellten Regeln. Nachlassschuldner wie z. B. Kreditinstitute von Angehörigen und möglichen Erben dürfen demnach die Beibringung eines Erbnachweises verlangen.

Alternativ zur Vorlage eines Erbscheins steht Kreditinstituten in Zweifelsfällen auch die Möglichkeit der Hinterlegung bei den Amtsgerichten zur Verfügung - gem. § 372 ff. BGB. Die Hinterlegungsstellen der Amtsgerichte werden von den möglichen Erben dann ebenfalls einen Erbschein verlangen.

Die Entscheidung des BGH dürfte für Erben daher möglicherweise Verzögerungen in der Nachlassabwicklung und gegebenenfalls eine zusätzliche Kostenbelastung mit sich bringen. Eine abschliessende Bewertung des Urteils wird jedoch erst nach der Veröffentlichung der Entscheidungsgründe möglich sein. Diese liegt bisher nicht vor.

Hintergrund zur Erbnachlassfrage

Der für Bankrecht zuständige XI. Zivilsenat des Bundesgerichtshofes hat mit Urteil vom 8. Oktober 2013 (Az. XI ZR 401/12) die Formulierung zur Erbringung von Erbnachweisen in Nr. 5 Abs. 1 AGB Sparkassen für unwirksam erklärt. Die Beanstandung der Formulierung von Nr. 5 Abs. 1 AGB Sparkassen hat aber nicht etwa zur Folge, dass ein Kreditinstitut zukünftig einen Erbnachweis nicht mehr verlangen dürfte.




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