Laut Statistisches Landesamt gingen insgesamt Exporte im Wert von 15,5 Milliarden Euro in die Schweiz, wodurch das Land Platz drei erreichte. Beachtlich war zudem das Wachstum von 10,4 Prozent im Vergleich zu 2016. Für die Importe nach Baden-Württemberg war die Schweiz sogar wichtigstes Partnerland mit 15,6 Milliarden Euro (+ 1,2 Prozent). Und auch Österreich spielte 2017 eine essenzielle Rolle als siebt wichtigster Auslandsmarkt für die Ausfuhren aus Baden-Württemberg (9,4 Milliarden Euro; + 5,9 Prozent) beziehungsweise als acht wichtigstes Lieferland (7,0 Milliarden Euro; + 7,2 Prozent).
Kulturelle Besonderheiten in Österreich und der Schweiz: Eine Sprache und doch verschieden
Die Unterschiede in der Mentalität sind klein aber fein
Die hohe Bedeutung der DACH-Region liegt unter anderem an der geografischen Nähe und an der vermeintlich ähnlichen Kultur. Doch, um erfolgreich am österreichischen und schweizerischen Markt agieren zu können, dürfen gerade diese Mentalitätsunterschiede nicht unterschätzt werden. Auch wenn beispielsweise in Österreich ebenfalls Deutsch gesprochen wird, müssen unterschiedliche Bezeichnungen und Wortgebrauche berücksichtig werden. Insbesondere bei der Vermarktung, bei Ausschreibungen und bei der Erstellung von Produktspezifika sollten die lokalen Begrifflichkeiten benutzt werden, um die potenziellen Kunden effektiv anzusprechen.
Das betrifft auch die Zielgruppenansprache
Der Marketingauftritt sollte an das Zielland angepasst werden. Dies bezieht sich neben der gesprochenen beziehungsweise geschriebenen Sprache auch auf andere kulturelle Ebenen wie zum Beispiel auf die Bildsprache. Hier gelten Deutsche individualistischer als Österreicher, die wiederum stärker gruppenorientiert und führsorglicher kategorisiert werden. Ferner gilt es die Unterschiede innerhalb des Landes zu beachten. Genau wie in Deutschland gibt es unter anderem in Österreich regionale Unterschiede zwischen dem Norden und Süden sowie dem Westen und Osten. Diese Heterogenität zeigt sich verstärkt in der Schweiz, wo neben Deutsch auch weitere offizielle Sprachen gesprochen werden wie Französisch, Italienisch und Rätoromanisch. Ebenso sollten zum Beispiel die unterschiedlich ausgeprägte Risikofreudigkeit, Offenheit oder Zurückhaltung sowie der differenzierte Umgang mit gegenwärtigen und zukünftigen Herausforderungen bei Verhandlungen und Geschäftsanbahnungen zwischen Deutschen und Schweizern berücksichtigt werden.
Diese kulturellen Faktoren klassifizierte der Niederländer Geert Hofstede schon vor vielen Jahren und sie dienen nach wie vor als Anhaltspunkte für den korrekten kulturellen Umgang. Insgesamt ist es immer wichtig, Verständnis für Unterschiede und regionale Besonderheiten zu zeigen, um geschäftlich im Ausland langfristig erfolgreich sein zu können. Die IHK Region Stuttgart berät Sie unter anderem gerne zu Besonderheiten und kulturellen Aspekten in den Auslandsmärkten, um Sie auf eine effiziente Kommunikation und die Vermeidung von Missverständnissen vorzubereiten.