In Tübingen, Reutlingen, Rottenburg und Albstadt studieren über 36.000 junge Menschen, das bedeutet sechs von zehn Einwohner:innen im Alter zwischen 18 und 25 Jahren studieren. Eine Quote, vergleichbar mit Regionen wie Köln und München.
Hier hat Innovation Tradition, denn: in Kombination mit den Forschungseinrichtungen der Region bilden die Hochschulen ein fruchtbares Innovationsumfeld.
Mehrere renommierte Forschungseinrichtungen haben ihren Standort in der Region, darunter drei Max-Planck-Institute, das Friedrich-Miescher-Laboratorium, die Steinbeis Transfer GmbH sowie das Deutsche Zentrum für Infektionsforschung der Helmholtz-Gemeinschaft.
Diese Forschungsdichte trifft auf einen einzigartig breiten Mittelstand:
94% der Unternehmen in Neckar-Alb haben neun oder weniger Mitarbeiter. Daraus ergeben sich regelmässig Kooperationen zwischen etablierten Grossunternehmen, kleinen und mittleren Unternehmen sowie anwendungsorientierten Forschungsinstitutionen, im Rahmen diverser Leuchtturm- und Schlüsselprojekte.
Im Europäischen Ranking belegt Baden-Württemberg den Spitzenplatz der Innovationsrankings nach Regionen. Der Landkreis Tübingen zählt innerhalb Baden-Württembergs zu den innovationsstärksten Landkreisen.
Die Forschungslandschaft in Neckar-Alb ist durch die Universitätsstadt Tübingen massgeblich geprägt. International ist die Exzellenzuniversität für ihre Studiengänge Humanmedizin, Rechtswissenschaften und die Sozial- und Geisteswissenschaften bekannt und zieht Lehrende, Forschende und Studierende sowie Besucher:innen aus aller Welt an.
Das Universitätsklinikum ist dabei der klassische Ausgangspunkt vieler Projekte und Unternehmen, z.B. das 1851 gegründete Unternehmen Erbe Elektromedizin. In den letzten 20 Jahren entstanden im Technologiepark am Standort Tübingen viele Unternehmen, wie beispielsweiseder Krebstherapiespezialist und Pionier der personalisierten Medizin CeGaT oder der Impfstoffentwickler CureVac AG aus der Zusammenarbeit mit der Universität und dem Universitätsklinikum Tübingen.
Wichtige Schlüsselfunktion hat hierbei auch das Naturwissenschaftliche und Medizinische Institut, kurz NMI, das mit seiner anwendungsorientierten Forschung an der Schnittstelle von Bio- und Materialwissenschaften und in enger Verbindung mit Kliniken, Forschungseinrichtungen und Unternehmen die Translation von Forschungsergebnissen in die Anwendung vorantreibt. In diversen Arbeits- und Forschungsgruppen, zum Beispiel in den Themenfeldern Biomedizinische Mikro- und Nanotechnik, sowie Nanoanalytik, entsteht hier unter anderem die Apotheke der Zukunft.
Neben Wissenschaft und Lehre der Universität geniessen die innovativen Unternehmenscluster in den Bereichen Medizintechnik und Biotechnologie internationales Renommee.
Auch auf dem Gebiet der Künstlichen Intelligenz intensivieren sich Aktivitäten auf Institutsebene mit internationaler Strahlkraft wie dem Cyber Valley, dem KI Netzwerk der Region Neckar-Alb und durch neue Unternehmensschwerpunkte im Bereich Automatisierung.
Im Bereich KI profiliert sich zudem in den letzten Jahren die Hochschule Reutlingen durch eine exzellente Lehre. Diese steht in enger Verbindung mit den entsprechenden wissenschaftlichen Einrichtungen in Tübingen und dem Zollernalbkreis, die zu zahlreichen landkreisübergreifenden Kooperationsprojekten führt. Im Bereich Textil und Bekleidung zeichnet sich die Hochschule Reutlingen durch die Fakultät Textil & Design aus. Einstmals als Textilstadt mit zahlreichen Gerbereien und Strick-Fabriken bekannt, werden heute junge Menschen in modernen Techniken der Textilbranche mit ihren technologischen Querschnittsthemen ausgebildet. Die geplante Massnahme «Texoversum» an der Hochschule Reutlingen verspricht Strahlkraft über die Landesgrenzen hinaus.
Der Zollernalbkreis zeichnet sich im Textilsektor insbesondere durch seine qualitativ hochwertigen Produktsparten aus. Neben Wäscheherstellung und weiteren Unternehmen der klassischen Textilbranche sind hier Betriebe im Bereich der Technischen Textilien angesiedelt. Diese Akteur:innen haben den Strukturwandel der letzten Jahrzehnte mit Transformationsgeist gemeistert und verdeutlichen damit die innovative Dynamik und stetige Weiterentwicklung als landkreisübergreifendes «Textile Valley». Der Bachelorstudiengang «Textil- und Bekleidungstechnologie» an der Hochschule Albstadt-Sigmaringen wie auch der ab 2020 begonnene Bachelorstudiengang «Werkstoff und Prozesstechnik» sind Ausdruck dessen. Im Umfeld der exzellenten Forschungslandschaft an der Hochschule Albstadt-Sigmaringen im Bereich Life Sciences und Smart Engineering ist eine wachsende Anzahl an Unternehmen in der Medizintechnikbranche entstanden, das Medical Valley Hechingen.
Die Hochschule Rottenburg entwickelt in ihren Studiengängen branchenübergreifende Lösungen in den Bereichen Forst- und Holzwirtschaft, Natur- und Umweltschutz, Landschaftsplanung, Wassermanagement, nachhaltiges Regionalmanagement und erneuerbare Energien. Dabei stehen die stoffliche und energetische Nutzung der (Wald-) Biomasse, der Umgang mit der knappen Ressource Wasser sowie die internationale Entwicklungszusammenarbeit im Vordergrund.