Bayern ist Mittelstandsstandort Nr.1
5. Mai 2014, Wirtschaft | Standortranking

Bayern ist Mittelstandsstandort Nr.1

So zufrieden wie heute waren Deutschlands Mittelständler mit ihrem regionalen Umfeld seit mindestens zehn Jahren nicht mehr: 50 Prozent bezeichnen ihr Umfeld ohne Einschränkung als gut, weitere 40 Prozent sind überwiegend zufrieden. Nur zehn Prozent äussern sich kritisch – zum Vergleich: 2005 waren es noch 45 Prozent.

Nach Ansicht der Befragten finden mittelständische Unternehmen die besten Rahmenbedingungen in Bayern vor: Insgesamt 92 Prozent äussern sich positiv zum Standort Bayern. Der Freistaat liegt damit schon zum vierten Mal in Folge an der Spitze im Standortranking.
Durchgehend positive Beurteilung für Bayern

Nach Ansicht der Befragten finden mittelständische Unternehmen die besten Rahmenbedingungen in Bayern vor: Insgesamt 92 Prozent äussern sich positiv zum Standort Bayern. Der Freistaat liegt damit schon zum vierten Mal in Folge an der Spitze im Standortranking. Dicht gefolgt von Rheinland-Pfalz und Hessen, wo die Zustimmung annähernd so hoch ist wie in Bayern.

Auch die Weichenstellungen der Bundespolitik bewerten die Befragten überwiegend positiv: Knapp jeder dritte mittelständische Unternehmer äussert sich uneingeschränkt positiv – ebenfalls ein neuer Rekordwert. Weitere 49 Prozent sind «eher zufrieden».

Grosse Sorgen bereiten den mittelständischen Unternehmern allerdings die hohen Energie- und Rohstoffpreise sowie der Fachkräftemangel: 47 beziehungsweise 42 Prozent der mittelständischen Unternehmen bezeichnen diese Probleme als besonders gross. Zudem steigt die Kritik an der Bildungspolitik – immerhin 27 Prozent halten die Bildungspolitik in ihrem Bundesland für schlecht oder eher schlecht (2013: 24 Prozent).

«Dass die Mehrheit der deutschen Mittelständler grundsätzlich mit der Richtung einverstanden ist, die die Politik für den Standort Deutschland einschlägt, ist erfreulich – und angesichts des aktuellen wirtschaftlichen Erfolgs Deutschlands auch verständlich», kommentiert Peter Englisch, Partner bei Ernst & Young. «Diese Zustimmung könnte aber schnell ins Gegenteil umschlagen: Wenn die Grosse Koalition ihre Vorhaben umsetzt und wichtige Reformen zurücknimmt, statt Lösungen für die dringendsten Probleme zu entwickeln – demographischer Wandel, Tragfähigkeit der öffentlichen Finanzen, Gelingen der Energiewende, Hebung des Kompetenz- und Bildungsniveaus –  kann der Standort Deutschland schnell wieder ins Abseits geraten».
Bayern führt das Standort-Ranking an

Zum fünften Mal in Folge sind Deutschlands zufriedenste Mittelständler in Bayern zu Hause. Der Freistaat belegt aktuell nicht nur in der allgemeinen Kategorie «Rahmenbedingungen für Unternehmen» den Spitzenplatz im Ranking, sondern auch  in den Bereichen Bildungs- und Mittelstandspolitik – wie schon 2013. Während in der Kategorie «Bildungspolitik» der Abstand zum zweitplatzierten Bundesland Baden-Württemberg mit fünf Prozentpunkten relativ gross ist, liegt der Freistaat bei der Mittelstandspolitik mit nur einem Prozentpunkt vor Baden-Württemberg.

In der Kategorie Infrastrukturpolitik platziert sich Hessen ganz oben im Bundeslandranking – vor dem abermals zweitplatzierten Baden-Württemberg, das wiederum im Bereich Förderpolitik am besten abschneidet. Während in den Kategorien Infrastruktur, Mittelstands- und Förderpolitik die Zufriedenheitswerte im Vergleich zum Vorjahr konstant geblieben oder sogar gestiegen sind, nimmt die Kritik an der Bildungspolitik leicht zu: Aktuell halten 27 Prozent die Bildungspolitik in ihrem Bundesland für schlecht oder eher schlecht, 2013 waren es noch 24 Prozent und 2012 nur 20 Prozent.

«Angesichts des grassierenden Fachkräftemangels und der zunehmenden Ausrichtung deutscher Unternehmen auf das hoch innovative und damit wissensintensive Premiumsegment wird immer deutlicher, dass die Bildungspolitik eine der entscheidenden Stellschrauben für die Zukunftsfähigkeit des Standorts Deutschland ist», betont Englisch. «Die schulpolitische Kleinstaaterei mit fehlenden gemeinsamen Standards, Lehrplänen und Abschlüssen steht dem aber diametral entgegen. Während das deutsche Berufsbildungssystem international vorbildlich ist, spielt Deutschland in der Schul- und Hochschulpolitik immer noch zu oft in der Regionalliga».

Die Fakten
  • Beste Rahmenbedingungen für Mittelständler in Bayern – Baden-Württemberg und Hessen belegen ebenfalls Spitzenpositionen.
  • Zustimmung zu deutscher Standortpolitik auf Rekordniveau.
  • Aber: Kritik an Bildungspolitik nimmt zu.
  • Energiepreise und Fachkräftemangel belasten

Das sind Ergebnisse des Mittelstandsbarometers 2014 der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft Ernst & Young (EY). Die Studie wird halbjährlich durchgeführt – zugrunde liegt eine Umfrage unter 3.000 mittelständischen Unternehmen in Deutschland, die im Dezember 2013 und Januar 2014 durchgeführt wurde.

(Bildquelle: © imoasta/iStockphoto)




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