Demenz, HIV, Alzheimer - nur für ein Drittel der 30.000 weltweit bekannten Krankheiten gibt es bewährte Heilverfahren. Der Bedarf an innovativen Arzneimitteln und Therapien ist hoch. Forschende Pharmaunternehmen leisten einen entscheidenden Beitrag zum Therapiefortschritt und verbessern mit ihrer Arbeit die Chance auf Heilung. Im Freistaat Bayern sind optimale Standortvoraussetzungen gegeben, um neue Medikamente zu entwickeln und wirtschaftlich erfolgreich zu sein. Mit einer gezielten Cluster-Politik und aktiver Unterstützung durch Invest in Bavaria - der Ansiedlungsagentur des Bayerischen Wirtschaftsministeriums - konnte Bayern zahlreiche Unternehmen der Branche für Deutschlands wirtschaftsstärkstes Bundesland begeistern.
Beste Voraussetzungen für Pharmaunternehmen in Bayern
Mit Niederlassungen und Standorten der schweizer Pharma-Riesen Novartis und Roche haben zwei der umsatzstärksten Arzneimittelhersteller ihren Sitz in Bayern. Hinzu kommen zahlreiche mittelständische, eigentümergeführte Unternehmen und deutsche Niederlassungen multinationaler Konzerne aus der Pharmabranche. Das Spektrum erstreckt sich von klassischen Pharmaunternehmen und Pharmadienstleistern bis hin zu Unternehmen aus dem Bereich der Biotechnologie. Hinzu kommen zahlreiche Zulieferer für die Branche, wie zum Beispiel das schweizerische Chemieunternehmen Clariant.
Unternehmen aus dem Ausland investieren verstärkt in den Freistaat. Im Jahr 2011 kaufte der Schweizer Chemie-Gigant Clariant für zwei Milliarden Euro das Münchner Unternehmen Süd-Chemie – und stärkte  damit nicht nur seine Präsenz in Bayern, sondern auch seine Position auf dem Weltmarkt. «Das Münchner Unternehmen ergänzt das Geschäft von Clariant um wachstumsträchtige Sparten», betonte damals Konzernchef Hariolf Kottmann. Die Münchner ebneten den Weg zu neuen, attraktiven Märkten. Zudem «ermöglicht die Verbindung beiden Unternehmen, stärker in Forschung und Entwicklung zu investieren», sagte Kottmann.
Gemessen am Umsatz ist die chemische Industrie, zu der die Pharmaindustrie zählt, die viertgrösste Industriebranche in Bayern. Und verfügt über ein beachtliches Potenzial im Bereich Forschung und Entwicklung - nicht nur in den einzelnen Unternehmen, sondern auch in vielen Forschungseinrichtungen.
Zahlreiche Mitgliedsunternehmen und Institutionen forschen nach neuen Wirkstoffen im Forum MedTech Pharma. Dazu zählen global operierende Pharmakonzerne, kleine und mittelständische Biotech-Unternehmen sowie eine Vielzahl von Forschungsinstituten. Als gemeinnütziges Unternehmen bietet MedTech Pharma seinen rund 600 Mitgliedern eine wichtige Plattform, um Geschäftskontakte zu knüpfen und Innovationen erfolgreich zu fördern.
Für die Entwicklung neuer Wirkstoffe und innovativer Therapeutika braucht es aber klinische Studien. «Hier profitieren die bayerischen Unternehmen von einer hervorragenden Forschungsinfrastruktur und exzellent ausgebildetem Personal in einem gut ausgebauten Netzwerk stationärer und ambulanter medizinischer Versorgungseinrichtungen», sagt Dr. Ilja Hagen vom Forum MedTech Pharma. Insbesondere die Zahl der in Deutschland durchgeführter Zulassungsstudien habe in den frühen Phasen I und II wieder deutlich zugenommen.
Längst haben die weltweit führenden Anbieter der Branche erkannt, dass die Zukunft der Pharmabranche in der Integration verschiedener Geschäftsfelder liegt: Pharma und Medizintechnik, Diagnostik und Therapie. Fresenius am bayerischen Standort Schweinfurt, einer der weltweit führenden Anbieter von Produkten und Dienstleistungen für Menschen mit chronischem Nierenversagen, entwickelt und produziert nicht mehr nur Medizinprodukte und Arzneimittel. Der Konzern hat sich inzwischen auch die Patientenversorgung mit eigenen Krankenhäusern und Spezialkliniken in einem integrierten Gesundheitskonzern zur Aufgabe gemacht.
«Der Pharma- und Medizintechnik-Standort Bayern ist im globalen Umfeld hervorragend aufgestellt und hat umfangreiches Potenzial, diese internationale Spitzenstellung zu festigen und weiter auszubauen», so Dr. Ilja Hagen vom Forum MedTech Pharma. Eine grosse Mehrheit der Unternehmen schätzt die Zukunftsaussichten positiv ein.
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