Die Zahl der Studienanfänger ist von 2005 bis 2012 um 36 Prozent gestiegen. Mit 2,5 Millionen Studenten und zwei Millionen Auszubildenden gibt es in Deutschland mittlerweile deutlich mehr Studierende als junge Menschen, die eine betriebliche Ausbildung im dualen System oder eine Vollzeit Schulausbildung an beruflichen Schulen absolvieren. Bei den Anfängerzahlen liegt die Berufsausbildung mit 727.000 Personen weiterhin deutlich über der Zahl der Studienanfänger mit weniger als 500.000 – verantwortlich dafür ist die im Durchschnitt längere Studienzeit.
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Da mag es überraschen, dass die Zahl der Ausbildungsanfänger im dualen System – die also in einem Betrieb ausgebildet werden und parallel dazu eine Berufsschule besuchen – gesunken ist. Mit nur noch gut 505.000 neu abgeschlossenen Ausbildungsverträgen wurde 2012 ein Tiefststand erreicht. Vor allem in Ostdeutschland können die Betriebe schlichtweg nicht auf genügend Bewerber zugreifen – zum einen wegen der demografischen Entwicklung, zum anderen, weil viele junge Menschen lieber studieren.
Immer mehr junge Menschen entscheiden sich für eine Ausbildung im Bereich Gesundheit, Erziehung und Soziales. Diese Berufe werden zumeist an Berufsschulen in Vollzeit unterrichtet – häufig ist ein mittlerer oder höherer Schulabschluss nötig. 2012 gab es in diesen Ausbildungsberufen mit 165.000 Anfängern rund 16 Prozent mehr als noch im Jahr 2005. Diese Entwicklung ist sehr positiv, bedenkt man, dass 2012 in gut 40 Prozent alle Berufe des Gesundheits-, Erziehungs- und Sozialwesens Fachkräfte fehlten.
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