Die Menschheit verbraucht in einem Jahr mehr natürliche Ressourcen, als die Erde in diesem Zeitraum regenerieren kann. Konkret benötigt der Planet heute über ein Jahr und sechs Monate, um diesen Verbrauch zu decken. Diese Tatsache verdeutlicht, dass nur durch ein globales Umdenken und eine drastische Reduktion des Ressourcenverbrauchs, ein nachhaltiges Gleichgewicht wieder hergestellt werden kann.
Insbesondere die Wirtschaft wird in den kommenden Jahren stark gefordert sein und einen fundamentalen Umbau durchlaufen müssen. Letztlich ist dies im ursprünglichen Interesse der Unternehmen- Denn eine langfristig nachhaltige Wertschöpfung kann nur dann erzielt werden, wenn die Lebensgrundlage für zukünftige Generationen erhalten bleibt.
Anlagerisiken vermeiden und Chancen wahrnehmen
Für Investoren stellt sich die Frage, welche Unternehmen sich im Lichte der genannten Trends behaupten werden und welche Geschäftsmodelle in Zukunft unter Druck geraten könnten. Auf die Beantwortung solcher Fragen ist die Anlagephilosophie der Bank J. Safra Sarasin ausgerichtet. Seit rund fünfundzwanzig Jahren setzt die Bank auf ganzheitliche Unternehmensanalysen und bewertet sowohl die finanziellen Kennzahlen, als auch die soziale und ökologische Leistung von Unternehmen.
Unsere langjährigen Analysen zeigen, dass die Verankerung des Themas Nachhaltigkeit in der Unternehmensführung mehr ist als «nur» ein Ausweis einer ethischen Werthaltung oder ein Marketinginstrument. Nachhaltigkeit umfasst Aspekte, die für den Erfolg und sogar für das Überleben eines Unternehmens von vitaler Bedeutung sind. Eine Reduktion des Kohlendioxidausstosses verläuft meist proportional zur Einsparung von Energie – was wiederum zu Kostensenkungen führt.
Eine tiefe Mitarbeiterfluktuation vermeidet den Verlust von Organisationswissen, senkt die Personalkosten direkt und geht meist mit einer höheren Motivation und damit Effizienz der Mitarbeitenden einher. Die Befriedigung der Bedürfnisse und die Vermeidung von Konflikten mit Anspruchsgruppen - wie Nichtregierungsorganisationen oder Gewerkschaften – senkt die Wahrscheinlichkeit eines Boykotts oder Streiks.
Proprietäre Analysemethodik: Die Sarasin Sustainability-Matrix®
Um jene Unternehmen zu eruieren, die den oben genannten Aspekten Rechnung tragen, hat die Bank J. Safra Sarasin eine eigene Analyse-Methodik entwickelt. Diese erlaubt es, sowohl Branchen als auch Unternehmen aus Nachhaltigkeitssicht zu bewerten. Alle nachhaltigen Anlagefonds und Mandate dürfen nur in jene Unternehmen investieren, die zuvor gemäss den Kriterien der Sarasin Sustainability-Matrix® analysiert und entsprechend hoch bewertet wurden.
Bild: Sarasin Sustainability-Matrix®
Die Analyse-Methode umfasst zwei Dimensionen:
- Das Branchen-Rating (x-Achse) ist eine vergleichende Analyse der Nachhaltigkeitsrisiken von Branchen. Je höher die Nachhaltigkeit einer Branche, desto weiter rechts ist die Branche positioniert.
- Das Unternehmens-Rating(y-Achse) bewertet Unternehmen innerhalb der Branche basierend auf deren Umgang mit Nachhaltigkeitsrisiken und -chancen.
Für die nachhaltigen Anlagefonds und Mandate qualifizieren sich letztlich nur jene Unternehmen, die zu den besten Performern im Bereich Nachhaltigkeit gehören.
Fokussierte Nachhaltigkeitsanalyse: Identifikation von «Key Issues»
Die Positionierung der Branchen und Unternehmen innerhalb der Sarasin Sustainability-Matrix® geschieht anhand gezielt ausgewählter Nachhaltigkeitskategorien und -kriterien. So basiert die Methodik der Nachhaltigkeitsanalyse auf den drei Pfeilern Environment, Social and Governance (E, S und G). Jedes Unternehmen wird anhand dieser Pfeiler bewertet. Alle drei Pfeiler zusammen ergeben das Gesamtrating, das in der Matrix abgetragen wird.
Für die Bewertung der Pfeiler werden nur Kriterien verwendet, die für eine spezifische Industrie besonders relevant sind – die Schlüsselthemen oder sogenannten «Key Issues». Pro Branche wurden zwischen fünf und zehn Schlüsselthemen definiert, die jeweils einem der drei Pfeiler (E, S und G) zugewiesen sind. Im Automobilsektor sind dies beispielsweise: CO2-Emissionen, Chancen in sauberen Technologien, Mitarbeitenden-Beziehungen, Produktsicherheit und -qualität und drei Corporate Governance Kriterien.
Konkret bedeutet dies, dass beispielsweise ein Autohersteller dessen Fahrzeugflotte übermässig hohe CO2-Emissionen aufweist, nicht als Investition in Betracht gezogen wird. Bei einem Industrieunternehmen könnten hingegen Sicherheitsmängel in den Produktionsstätten negativ zu Buche schlagen. Umgekehrt werden beispielsweise Energieversorger bevorzugt, die früh auf das Potential von erneuerbaren Energien gesetzt haben.
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(Bildquelle: © EduLeite/iStockphoto)