Polizei Basel 5
8. Jan 2019, Standort

Sondertischkreis am 18. Oktober 2018 bei der Kantonspolizei Basel-Stadt

«Entscheiden können, entscheiden wollen und in kritischen Momenten die Entscheidung aushalten können», ist das Leitmotto von Dr. Martin Roth, Oberst Kommandant Kontonspolizei Basel-Stadt, in seiner Arbeit bei (Gross)einsätzen und deren Planung bis hin zur Durchführung. Um diese wichtige Arbeit besser verstehen zu können, folgte der Sondertischkreis am Nachmittag des 18. Oktober 2018 der Einladung von Ralf Bopp, Direktor der Handelskammer Deutschland-Schweiz, nach Basel.

Historische Besonderheiten bei der Kantonspolizei Basel-Stadt
Nach einer kurzen Begrüssung hörte eine Hälfte der Gruppe im Museum der Polizei Basel etwas über die geschichtlichen Aspekte der Polizei, spezielle Einsätze, aufgefundene Gegenstände und Waffen. Wachtmeister Daniel Vogt erklärte zum Beispiel den Flugzeugabsturz 2007, der bei den Rettungskräften in Basel einen Katastrophenalarm auslöste und gravierende Gebäudeschäden, Verletzte und einen Todesfall mit sich führte. Auch wurden einzelne Fundstücke der Kriminalgeschichte erklärt, wie beispielweise ein Füller, der als Schusswaffe umfunktioniert wurde, Falschgeldmünzen und vieles mehr. Interessant ist auch, dass die Polizei Basel Stadt die erste Polizeiwache in der Schweiz ist, in der Frauen die Ausbildung zur Polizistin absolvieren konnten. Heute liegt das Verhältnis bei ca. 1/5 Frauen/Männern. Weitere detaillierte Informationen und Bilder rund um das Polizeimuseum Basel-Stadt gibt es unter www.polizeimuseum.ch.
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Aufgaben und Herausforderungen der Einsatzzentrale

Der zweite Teil der Gruppe befasste sich mit der Einsatzzentrale und den täglich eingehenden Notrufen. Besonders informativ waren Echtaufnahmen, die mitgeschnitten wurden und als Beispiele für Extremsituationen aufgeführt wurden. Zum Beispiel ein eingehender Notruf von einem geknebelten Mann, den man nur sehr schlecht verstehen konnte, oder ein Notruf in dem Ufos gemeldet wurden. In solchen Situationen bedacht und richtig zu handeln, ist mit eine der wichtigsten Aufgaben der Polizisten. Kommunikation, Einsatzleitung und Übermittlung runden das Aufgabenfeld ab.

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Planung für Grosseinsätze und grenzüberschreitendes Handeln der Länder Schweiz, Deutschland und Frankreich im Grenzgebiet Basel
«Bei der Planung von Einsätzen bewegt man sich immer in einem Spannungsfeld zwischen Polizei, Politik und Gesellschaft.» So lautet die Fachmeinung von Leutnant Brunner, Dienstleiter Planung und Einsatz Kantonspolizei Basel-Stadt. Die Einsatzplanung muss planbare Einsätze, wie zum Beispiel ein Fussballspiel, Kundgebungen, Demonstrationen oder Personenschutz vorbereiten und koordinieren können, die Lage einschätzen und analysieren können und dann auch operative und taktische Massnahmen durchsetzen können. Auch präventive Gefahrenabwehr ist ein wichtiges Aufgabenfeld, genauso wie Sofortmassnahmen bei plötzlichen nicht planbaren Lagen. Hierbei ist auch die grenzüberschreitende Zusammenarbeit zwischen den Ländern Deutschland, Schweiz und Frankreich, sowie die Zusammenarbeit von Kantonspolizei Basel-Stadt und Polizei Basel-Land ausschlaggebend. Da Basel im Dreiländereck liegt, muss diese Zusammenarbeit und Austausch der Länder gewährleistet sein, um die Sicherheit allgemein, aber auch besonders bei Grossevents aufrecht erhalten zu können. An zwei beispielhaften Grossevents, nämlich der OSZE Ministerratskonferenz 2014 in Basel und dem UEFA Europa League Final 2016 in Basel, verdeutlichte Dr. Martin Roth die Bedeutsamkeit der nahtlosen Zusammenarbeit aller Mitwirkenden Parteien. Interessierte Fragen der Teilnehmer zu genauen Abläufen und Entscheidungen konnten an diesen praktischen Beispielen sehr gut beantwortet werden. Auch die Mühen und Kosten, eine solche Veranstaltung sicher gestalten zu können wurden deutlich gemacht. Ein solcher Polizeieinsatz bedarf sehr viel Vorplanung und Entscheidungen, die dann an diesem Tag direkt nichtmehr geändert werden können, sondern einmal losgetreten, im vollen Gange sind. Dieses Szenario unterstreicht Dr. Martin Roth auch mit seinem Zitat am Anfang des Berichts. Eine durchgesetzte Entscheidung kann im Prozess dann nicht mehr rückgängig gemacht werden und man muss zu dieser Entscheidung stehen. Komplexität reduzieren, verständliche Handlungsrichtlinien für alle, Zusammenarbeit und Transparenz, besonders grenzüberschreitend und eine erfolgreiche Planung bedeuten schon den halben Erfolg für die Gewehrleistung der Sicherheit. Nach dem Vortrag von Dr. Martin Roth endet der Besuch bei der Kantonspolizei Basel-Stadt und die begeisterten Sondertischkreisteilnehmer lassen den Nachmittag bei einem Apéro und angeregten Gesprächen ausklingen.
 
Text: Berta Schifferl
Fotos: Handelskammer D-CH
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