Die Teilnehmenden des Sondertischkreises bei Mercedes-Benz in Sindelfingen
29. Aug 2017, Standort | Besichtigung

Sondertischkreis bei Mercedes-Benz in Sindelfingen

«Das Beste oder nichts.» So lautet der Slogan von Mercedes-Benz. Doch was genau verbirgt sich dahinter? Im Mai ging der Sondertischkreis genau dieser Frage nach und folgte der Einladung von Ralf Bopp, Direktor der Handelskammer Deutschland-Schweiz. 

Am 12. Mai 2017 machten sich die Teilnehmenden am Morgen früh zusammen auf den Weg nach Stuttgart-Sindelfingen. Dort befindet sich das älteste Werk von Mercedes-Benz. Eröffnet im Jahr 1915 wurden hier zunächst Flugzeuge und Flugmotoren produziert. Die alten Flug- und Landebahnen auf dem Werksgelände erinnern noch an diese Zeit. 

Kompetenzzentrum für Sicherheit, Innovation und Design

Heute ist der Standort Sindelfingen das Mercedes-Benz Kompetenzzentrum für Sicherheit, Innovation und Design. Knapp Fünfundzwanzigtausend Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind dort tätig, etwa dreihundertzwanzigtausend Fahrzeuge werden jährlich montiert. Die Flugmotoren wurden gegen die Fahrzeugproduktion der Ober- und Luxusklasse ausgetauscht. Fahrzeuge der S- und E-Klasse werden regelmässig von ihren neuen Besitzern in Empfang genommen. 

Produktion in der «digital factory 4.0»

Mit Schutzwesten und Schutzbrillen ausgerüstet durften die Tischkreismitglieder der diesjährigen Sonderveranstaltung die Werkstätten besuchen und den Produktionsprozess hautnah miterleben. Gleich nach dem Eintritt in die Produktionshallen eröffnete sich eine ganz eigene Welt: In den Hallen herrschte reges Treiben, von überall her ertönte ein Pfeifen und Piepsen, Dröhnen und Lärmen. Den Teilnehmenden wurde so anschaulich vor Augen geführt, was sich hinter der Bezeichnung «digital factory 4.0» verbirgt. Denn mittlerweile wird ein Grossteil der Arbeit durch Roboter, unter Angestellten ‹Robbies› genannt, verrichtet.

Hochmoderne Technik erlaubt effizientes Arbeiten, fast fehlerfrei und in kürzester Zeit. Die Robbies kleben, schweissen, vermessen und schrauben – und versetzten die Besucherinnen und Besucher damit ins Staunen. Doch ganz ohne Unterstützung von Menschenhand geht es trotzdem nicht: Läuft mal etwas schief oder hakt es im Produktionsablauf, sind die Spezialistinnen und Spezialisten von Mercedes-Benz gefragt. Und obwohl sich in den Hallen alles um das Auto dreht, ist immer noch das Fahrrad auf dem Betriebsgelände das liebste Fortbewegungsmittel.

Zurück im Bus wurden die Eindrücke und das Erlebte gleich miteinander geteilt und diskutiert. Wie wird sich die Zukunft der Industrie im Zeitalter der Digitalisierung wohl weiterentwickeln? Wie gestaltet sich zukünftig die Arbeitswelt mit Robbies als fester Bestandteil? All diese Fragen begleiteten die Teilnehmenden auch noch im weiteren Tagesverlauf.

Zeitreise und Zukunftsvisionen

Durch den Besuch des Mercedes-Benz Museums stand der Nachmittag ganz im Zeichen der Geschichte. Auf 4.800 Quadratmetern erlebten die Tischkreismitglieder eine Reise in die Vergangenheit und lernten
125 Jahre Markengeschichte kennen.

Im Mercedes-Benz Museum angekommen, wurden die Teilnehmenden herzlich von Karl Schregle, Vice President Global Sales Controlling der Daimler AG und Mitglied des Präsidialausschusses der Handelskammer Deutschland-Schweiz, begrüsst. In seinem Vortrag thematisierte er die Zukunftsvisionen von Mercedes-Benz und die damit verbundenen Herausforderungen, denen sich die Daimler AG und die Automobilindustrie generell stellen muss.

Spannende Diskussionen zu autonomen Fahren und Dieselfahrzeugen

Eines der wohl spannendsten Themen betraf das autonome Fahren. Nach nur kurzer Zeit entwickelte sich eine lebhafte Diskussion und schnell wurde den Diskussionsteilnehmern deutlich, wie komplex sich die Aufgaben der Zukunft gestalten. Die Automobilindustrie sieht sich zum Beispiel mit der Herausforderung konfrontiert, inwiefern das autonome Fahren rechtliche Konsequenzen haben wird. Dies betrifft nicht nur die Automobilhersteller, sondern auch die Verkehrsteilnehmenden.

Ein weiteres wichtiges Thema sind Dieselfahrzeuge und die kommenden Gesetzesänderungen, welche die Nutzung einschränken sollen. Schon heute setzen Automobilhersteller wie Mercedes-Benz auf Forschung und Entwicklung in diesem Bereich und arbeiten an Lösungen und Alternativen. Es bleibt spannend, diese Entwicklungsprozesse zu beobachten. Voll gepackt mit neuen Eindrücken ging es dann wieder retour Richtung Zürich.




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