In seiner jüngsten Studie geht der Kreditversicherer Euler Hermes für 2015 von einem geringeren Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 1,2 Prozent aus (2014: +1,4 Prozent) – sowie von gleichzeitig steigenden Insolvenzzahlen in der Bundesrepublik.
Nach einem Rückgang der Insolvenzen um sechs Prozent im Jahr 2014 (24.490 Fälle) nehmen diese im kommenden Jahr nach Ansicht der Euler Hermes Ökonomen um zwei Prozent zu. Diese belaufen sich dann auf voraussichtlich 24.979 Fälle.
Klassenprimus fällt zurück: In Deutschland steigen Insolvenzen entgegen dem weltweiten Trend
«Deutschland war in den vergangenen Jahren immer der Klassenprimus im europäischen Raum und verzeichnete in den letzten Jahren einen stetigen Rückgang bei den Insolvenzzahlen», sagte Ludovic Subran, Chefökonom der Euler Hermes Gruppe.
«Im kommenden Jahr dreht sich dies jedoch. In Deutschland steigen die Insolvenzzahlen in 2015 entgegen dem allgemeinen Trend voraussichtlich um zwei Prozent an. Weltweit hingegen sinken die Fallzahlen nach unserer Einschätzung um drei Prozent. Auch für zahlreiche westeuropäische Länder wie Spanien, Italien, Portugal, Griechenland, Dänemark oder Großbritannien erwarten wir in 2015 weniger Insolvenzen als noch 2014. Gründe für die Entwicklung in Deutschland sind die sich abschwächende Binnennachfrage sowie die zahlreichen internationalen Herausforderungen, die den Export bremsen.»
Klassenprimus fällt zurück: In Deutschland steigen Insolvenzen entgegen dem weltweiten Trend
«Deutschland war in den vergangenen Jahren immer der Klassenprimus im europäischen Raum und verzeichnete in den letzten Jahren einen stetigen Rückgang bei den Insolvenzzahlen», sagte Ludovic Subran, Chefökonom der Euler Hermes Gruppe.
«Im kommenden Jahr dreht sich dies jedoch. In Deutschland steigen die Insolvenzzahlen in 2015 entgegen dem allgemeinen Trend voraussichtlich um zwei Prozent an. Weltweit hingegen sinken die Fallzahlen nach unserer Einschätzung um drei Prozent. Auch für zahlreiche westeuropäische Länder wie Spanien, Italien, Portugal, Griechenland, Dänemark oder Großbritannien erwarten wir in 2015 weniger Insolvenzen als noch 2014. Gründe für die Entwicklung in Deutschland sind die sich abschwächende Binnennachfrage sowie die zahlreichen internationalen Herausforderungen, die den Export bremsen.»
Risse in der Chinesischen Mauer: Zahlungsausfälle steigen 2014 drastisch, Insolvenzen in 2015
Neben Deutschland nehmen die Insolvenzfälle in Westeuropa zu:
- Luxemburg: +5 Prozent
- Österreich: +3 Prozent
- Finnland: +2 Prozent
- Belgien: +1 Prozent
In Frankreich bleibt die Anzahl nach Ansicht des Kreditversicherers in 2015 auf dem gleichen Stand wie im Jahr 2014. Auch in China steigen die Insolvenzen 2015 um voraussichtlich fünf Prozent nach unveränderten Fallzahlen im laufenden Jahr. Die Zahlungsausfälle werden sich jedoch bereits in 2014 verdoppeln (+103 Prozent), insbesondere getrieben durch eine drastisch gestiegene Anzahl an Ausfällen in den folgenden Bereichen:
- Lebensmittelindustrie: +473 Prozent
- Chemiesparte: +214 Prozent
- Elektroniksparte: +54 Prozent
Russland verzeichnet weltweit zweithöchsten Anstieg bei Insolvenzen 2015 um 10 Prozent
Russland hingegen spürt die Folgen des weiterhin schwelenden Konflikts mit der Ukraine sowie den verhängten Sanktionen und Gegensanktionen bei der Konjunkturentwicklung und den Insolvenzzahlen deutlich.
Für 2014 geht Euler Hermes von sieben Prozent mehr Insolvenzen im Vergleich zu 2013 aus (9.600 Fälle). Die Zahlungsausfälle steigen bis zum Jahresende bereits voraussichtlich um das Eineinhalbfache an (+161 Prozent); in der Lebensmittelindustrie verdoppelten sie sich (+107 Prozent) und der Einzelhandel verzeichnet sogar mehr als drei Mal so viele Ausfälle wie noch im Jahr 2013 (+264 Prozent).
Für 2015 prognostizieren die Euler Hermes Ökonomen einen deutlichen Anstieg der Insolvenzfälle um zehn Prozent auf 10.560 Fälle. Neben Kolumbien (+13 Prozent) und Marokko (+10 Prozent) ist dies der weltweit höchste Anstieg in 2015.
Deutsche Transport- und Papierbranche besonders gefährdet – bundesweit sinkende Margen
«In Deutschland ist das Risiko von Zahlungsausfällen in der Papier- und Transportbranche besonders hoch; wir erwarten in diesen Branchen einen Zuwachs von neun Prozent beziehungsweise acht Prozent», sagte Thomas Krings, Risikovorstand bei Euler Hermes Deutschland. «Durch die stagnierenden Umsätze deutscher Unternehmen erwarten wir zudem insgesamt einen Rückgang der operativen Gewinne um 1,7 Prozent. Insbesondere die größten deutschen Industriezweige sind davon betroffen: Automobilsektor, Maschinenbau, Elektronik- und Chemiebranche.»