Mehr als «Pensionopolis»
Als Wirtschafts- und Standortfaktor spielt auch der Tourismus in Freiburg und der Region eine grosse Rolle. Er ist mit seinen Wertschöpfungs-, Einkommens- und Beschäftigungseffekten ein wichtiger Eckpfeiler der mittelständisch strukturierten Freiburger Wirtschaft. Vom Tourismus gehen zahlreiche Impulsfunktionen für das Wirtschaftsleben der Stadt aus. Nicht nur Hotellerie und Gastronomie profitieren von ihm, sondern auch Einzelhandel, Handwerk, Verkehrsgewerbe und eine grosse Zahl weiterer Dienstleistungszweige. Tourismusförderung und Stadtmarketing sind daher integraler Bestandteil der Wirtschaftsförderung.
Die Zahl der Beschäftigten und Erwerbstätigen am Standort Freiburg ist in den letzten 25 Jahren kontinuierlich gestiegen: Waren 1987 noch knapp 111.000 Angestellte, Selbstständige, Freiberufler und mithelfende Familienangehörige in der Stadt tätig, so waren es im Jahr 2012 über 158.000 – ein Rekordwert. Freiburg führt bezüglich der Zahl der Arbeitsplätze seit Jahren die Bestenliste der Grossstädte in Deutschland an. Auch im bundesweiten Vergleich steht Freiburg glänzend da.
Freiburg bietet Wachstumspotenzial bei hoher Umwelt, Lebens- und Wohlfühlqualität. Eine attraktive Kombination, die bei jungen Familien, Studierenden, Auszubildenden sowie Fach- und Führungskräften gefragt ist. So ist es nicht verwunderlich, dass in den vergangenen 25 Jahren die Zahl der Beschäftigten und der Bevölkerung in Freiburg jeweils um rund 30 Prozent gestiegen ist. Freiburg ist eine der am schnellsten wachsenden Grossstädte in Deutschland. Der Freiburg-Boom übertrifft alle Prognosen. Experten gehen davon aus, dass der Höchststand der Bevölkerung nicht im Jahr 2015 erreicht ist, sondern der Rückgang erst in 2040 einsetzt. Allein bis zum Jahr 2025 soll die Zahl der Einwohner um sieben Prozent steigen.
Heute ist Freiburg längst nicht mehr nur Ruhestandsoase oder «Pensionopolis». Ganz im Gegenteil: Mit einem Durchschnittsalter von 40,8 Jahren ist Freiburg die jüngste Grossstadt Baden-Württembergs. Mit knapp 20 Prozent an Haushalten, deren Vorstand unter 30 Jahre alt ist, gehört Freiburg auch deutschlandweit zu den Städten, deren Bevölkerung zunächst weiter wächst und deren Durchschnittsalter vergleichsweise niedrig bleibt. Im Umfeld der Universität und der Forschungsinstitutionen kann dieser Trend anhalten. Ziel sollte es deshalb sein, dass Freiburg auch über 2030 hinaus weiter wächst – entgegen dem Trend in der Bundesrepublik und vielen Staaten Europas.
Freiburg ist ein ausgeprägter Wissens- und Wissenschaftsstandort. In der Region überwiegen die kleinen und mittelständischen Betriebe. Die Bandbreite reicht von traditionellen Branchen, wie dem Handwerk über Dienstleistungen bis hin zu innovativen Bereichen wie Life Sciences oder Mikrosystemtechnik. Hierunter befinden sich zahlreiche international erfolgreiche Unternehmen sowie Weltmarktführer, sogenannte «hidden champions».
Freiburgs Stärke liegt in den Bereichen Hightech, Bildung und Innovation. Dank der hier ansässigen Hochschulen und Forschungsinstitutionen verfügt die Region über Innovationspotenzial und grosse Attraktivität für Studierende, Arbeitnehmer, Bevölkerung und Unternehmen. Als Mittler zwischen den kommunalen Einrichtungen, den wissenschaftlichen Institutionen und den Unternehmen versteht sich die FWTM als Entwicklungsmotor. Wachstum und Wohlstand der Region sollen im internationalen Standortwettbewerb langfristig gesichert werden.
Nachhaltigkeit ist dabei Richtschnur und Handlungsmassstab. Es gilt, die erfolgreiche Standortentwicklung der vergangenen Jahre konsequent fortzuführen. So kann und soll qualitatives Wirtschaftswachstum, das nicht nur die materielle Verbesserung der Lebensumstände zum Ziel hat, sondern ganzheitlich auf das Wohlergehen aller Freiburger ausgerichtet ist, langfristig gesichert werden.
(Bildquelle: © chasmer/iStockphoto)