Die Ergebnisse der Umfrage zeigen nur eine verhalten positive Einschätzung der wirtschaftlichen Aussichten. Ganz besonders beeinträchtigen die Einschränkungen der Geschäftsreisemöglichkeiten. Dass die Digitalisierung in der Corona-Krise einen kräftigen Schub erfährt, wird auch durch die Umfrageergebnisse bestätigt. Vom aktuellen Resourcing-Trend profitiert ganz besonders der deutsche Beschaffungsmarkt. Da mit einem möglichen Scheitern des Institutionellen Rahmenabkommens Schweiz-EU auch eine Erosion der Bilateralen Abkommen zu befürchten ist, interessiert auch die Bedeutung der Abkommen als solche: Dem Fortbestand der Bilateralen Abkommen Schweiz-EU wird sehr grosse Bedeutung beigemessen.
Von den teilnehmenden Firmen beurteilen im Moment 39% ihre wirtschaftliche Lage als gut, aber 49% nur als befriedigend. Wirklich schlecht wird die eigene Lage des Unternehmens nur von 11% eingeschätzt.
Getrübte Aussichten für die nächsten zwölf Monate
Der Blick auf die Entwicklung der nächsten zwölf Monate ist eher verhalten. Dass die Lage des eigenen Unternehmens besser sein wird, denken nur 24%. 52% gehen von einer gleichbleibenden Situation aus und 24% rechnen mit einer Verschlechterung.
Durch die Corona-Pandemie mussten 44% einen Rückgang ihrer Umsätze bis zu 25% hinnehmen und 12% hatten sogar einen Umsatzrückgang von 25-50%. Keine Änderung der Umsätze verzeichneten 23% und über einen höheren Umsatz freuten sich 18%.
Einschränkungen der Geschäftsreisemöglichkeiten belasten Firmen
Am meisten leiden die Mitgliedsfirmen der Handelskammer Deutschland-Schweiz unter den Einschränkungen der Geschäftsreisemöglichkeiten durch die Corona-Pandemie. 64% der teilnehmenden Mitglieder gaben an, dass diese gar nicht oder nur zum Teil möglich sind und die Mitarbeiterentsendung sehr beeinträchtigt ist. Eine weitere grosse Belastung ist Absage von Messen und Veranstaltungen mit 42% der Nennungen. Als belastend empfanden 42%, dass sie Investitionen verschieben müssen und 39% leidet unter dem Nachfragerückgang. 35% der Umfrageteilnehmenden hat durch die Pandemie mit Lieferkettenproblemen zu kämpfen.
Digitalisierung als Massnahme gegen die geschäftlichen Auswirkungen der Pandemie
Die Firmen reagieren auf die Herausforderungen der Pandemie mit einer verstärkten Digitalisierung (64%) und Kostensenkungen (51%). Eine weitere Massnahme als Reaktion auf die Corona-Pandemie die bereits ergriffen wurde, ist bei 22% der Abbau des Personals und 37% das Aufschieben oder das Streichen geplanter Investitionen.
77% der Umfrageteilnehmenden geben an, dass sie nicht auf der Suche nach neuen Standorten sind. Von den suchenden 23% schauen 64% in der EU und 28% in Europa ohne EU nach neuen Standorten.
Neue Lieferanten mehrheitlich innerhalb Europas gesucht
Von Lieferkettenproblemen betroffen, suchen 47% nach neuen Lieferanten; davon 85% in der EU und 33% in Europa ohne EU, wie zum Beispiel in der Schweiz oder in Grossbritannien. 79% hält in Deutschland und 50% in der Schweiz nach neuen Lieferquellen Ausschau, gefolgt von Österreich mit 31% und Italien mit 26%.
Bilaterale Verträge weiterhin sehr wichtig im grenzüberschreitenden Waren- und Dienstleistungsverkehr
Für die Mitgliedsfirmen der Handelskammer Deutschland-Schweiz haben die bilateralen Verträge Schweiz-EU eine grosse Bedeutung. Für 79% sind sie im täglichen Import- und Exportgeschäft sehr wichtig oder wichtig.