Deutschland bleibt grösster Handelspartner der Schweiz
26. Apr 2017, Wirtschaft | Aussenhandel

Deutschland bleibt grösster Handelspartner der Schweiz

Deutschland ist 2016 wichtigster Handelspartner der Schweiz. Nach Jahren des Rückgangs im Aussenhandel der beiden Länder haben sich die Handelsanteile im vergangenen Jahr wieder stabilisiert. Die grenzüberschreitende Vernetzung nimmt zu.

In der Summe verzeichneten Importe und Exporte ein Plus von fünfeinhalb Prozent auf einen Wert von 88,2 Milliarden Franken. Damit hat Deutschland einen fast doppelt so hohen Anteil am Aussenhandel der Schweiz wie die USA – welche an zweiter Stelle folgen – und einen dreimal so hohen Anteil wie Italien auf Rang drei. Es folgen Frankreich und China auf Rang vier und fünf.

Deutschland verteidigt damit seine Stellung als wichtigster Exportkunde und Beschaffungsmarkt für die Schweiz mit stabilen Handelsanteilen gegenüber dem Vorjahr:

  • 18,8 Prozent der Schweizer Exporte wurden 2016 nach Deutschland geliefert. 
  • 28 Prozent der Schweizer Importe kamen aus Deutschland.
  • Die Importe erhöhten sich zum Vorjahr um 3,3 Prozent auf 48,5 Milliarden Franken. 
  • Die Exporte stiegen um 8,3 Prozent auf 39,7 Milliarden Franken.
Schweizer Industrie profitiert durch Export nach Deutschland

Nach unserer Einschätzung wird die Bedeutung des Exportmarktes Deutschland für die Schweizer Wirtschaft auch in Zukunft kaum abnehmen – auch wenn Märkte wie USA und China in den vergangenen Jahren deutlich an Gewicht gewonnen haben. Gerade für die vielen kleinen und mittelständischen Exportfirmen bieten die Marktnähe, ähnliche Geschäftsgepflogenheiten und nicht zuletzt die Kontrakt- und Zahlungssicherheit, klare praktische Vorteile.

Die Erwartung der positiven Entwicklung manch weit entfernter Exportmärkte hat sich oft nicht erfüllt. In vielen Fällen lohnt sich eher der Ausbau der Marktposition in Deutschland oder anderen angestammten Exportmärkten, als zum Beispiel Qualitäts- und Zahlungsausfallrisiken in Kauf zu nehmen. Für Einkäufer in Deutschland ist die Schweiz keine unbedeutende Quelle: Die Schweiz liegt auf Platz sieben im Ranking der wichtigsten Beschaffungsmärkte Deutschlands weltweit.

Die grössten Exportbranchen der Schweiz setzten denn auch auf den Export in Richtung Deutschland und konnten ihren Absatz 2016 steigern:

  • Chemische-pharmazeutische Industrie mit 15,3 Prozent
  • Maschinen, Apparate und Elektronik mit 2,4 Prozent
  • Metalle und Metallwaren mit 3,1 Prozent
Digitalisierung fördert grenzüberschreitende Zusammenarbeit

Wir rechnen in Zukunft noch mit einer weiteren Vernetzung der schweizerischen und deutschen Wirtschaft. Bereits heute haben Zulieferprodukte und Investitionsgüter – welche unter beiden Ländern gehandelt werden – einen Anteil von über fünfzig Prozent. Dabei werden bis auf Automobile aus Deutschland und Uhren sowie Präzisionsinstrumente aus der Schweiz, praktisch die gleichen Warenarten über die Grenze geliefert.

Der Trend zur Digitalisierung wird die grenzüberschreitenden Wertschöpfungsketten sehr wahrscheinlich weiter intensivieren. Die notwendigen Voraussetzungen wie qualifizierte Arbeitskräfte, Automatisierungsgrad, Innovationskraft und Kapital sind in beiden Ländern bestens vorhanden.

Im Ausblick für 2017 erwarten wir einen Zuwachs des Aussenhandels Deutschland-Schweiz in Höhe von vier Prozent.

(Bildquelle: © TomasSereda/iStockphoto)




Schliessen Button
Immer erstklassig informiert

Melden Sie sich für den Newsletter der Handelskammer Deutschland-Schweiz an.