Dieses Wachstum wird getragen vor allem von mittelständischen Unternehmen — darunter zahlreiche ‚Hidden Champions‘ — mit einer breiten Aufstellung in unterschiedlichen Märkten und Branchen. Die Gesundheitswirtschaft spielt hier eine herausragende Rolle, denn die Region hat durch eine außerordentliche Forschungsdichte im Bereich Life Sciences bei gleichzeitig hoher Lebensqualität und einem außergewöhnlichen Freizeitwert in der einzigartigen Natur- und Kulturlandschaft des Schwarzwalds ideale Voraussetzungen für diese Branche.
Digital, nachhaltig und gesund - HealthRegion Freiburg im Breisgau
«Healthy living»
Im Kontext der steigenden Bedeutung der Work-Life-Balance punktet die Region Freiburg nicht nur bei Touristen*innen. «Arbeiten, wo andere Urlaub machen» ist die gesunde Kombination von «Leben und Arbeiten» und hat großen Anteil daran, dass die Region im Wettbewerb um Fachkräfte zu einer bevorzugten Arbeits- und Zugzugsregion geworden ist. Neben Berlin, München und Hamburg ist Freiburg eine der deutschen «Schwarmstädte» insbesondere für junge Menschen.
Die Kombination aus landschaftlich attraktiver sowie international bekannter Tourismus-/ Freizeitregion sowie starker Wirtschaft und Wissenschaft ist in dieser Form in Baden-Württemberg einmalig. Motor und Triebfeder für die regionale Wertschöpfung, für Wachstum und Beschäftigung ist die Gesundheitswirtschaft – einschließlich der Branchen Biotechnologie, Pharmazie sowie Medizintechnik.
Das Thema «Gesundheit» gehört zu den elementaren Bausteinen der DNA dieser Region. 45.000 Menschen sind in Unternehmen, Institutionen und in einer der bundesweit größten Unikliniken aktiv. Neben dem Universitätsklinikum Freiburg stärken zahlreiche universitäre und außer-universitäre Exzellenz- und Kompetenzzentren den Ruf der Gesundheitsregion. Hierzu zählen beispielsweise das ursprünglich von Nobelpreisträger Georges Köhler geleitete Max-Planck-Institut für Immunbiologie und Epigenetik, aber auch die Hahn-Schickard-Gesellschaft und fünf Fraunhofer-Institute; letztere beschäftigen rd. 2.500 Mitarbeiter am bundesweit größten Fraunhofer-Standort (Freiburg) in Deutschland. Sie stehen mit ihrer hohen Anwendungsorientierung der Wirtschaft und Industrie nahe.
Besondere Expertise ist vorhanden in der medizinischen Versorgung, Aus- und Weiterbildung, Forschung und Entwicklung sowie Know-how in Schlüssel- und Querschnittstechnologien, wie z.B. Biotechnologie oder Medizintechnik, in der Mikrosystemtechnik und Informatik mit besonderen Stärken in Sensorik und Künstlicher Intelligenz bzw. Robotik. Mit dem European Campus eröffnet die Universität Freiburg zudem Mobilität und Kooperation von Wissenschaftlern und Studierenden zwischen Deutschland, Frankreich und der Schweiz.
Erfolgreiche Mittelständler sowie große, innovationsfreudige Industriepartner u.a. in den Bereichen Pharmazie und Medizintechnik ergänzen das Bild. Die Global Player Pfizer und Stryker mit zusammen knapp 2.000 Mitarbeitenden am Standort Freiburg investierten in den letzten vier Jahren zusammen rd. 200 Millionen Euro in die Zukunftsfähigkeit und Innovationsstärke ihrer Werke.
Die Region zeichnet sich zudem durch eine aktive und wachsenden Startup- und Gründerszene aus. Beispiele sind der Kreativpark Freiburg, der Black Forest Accelerator in Offenburg und der BadenCampus in Breisach, die Gründern Raum und Unterstützung zur Umsetzung ihrer Ideen bieten. Zudem engagieren sich zunehmend Unternehmen mit eigenen Start-up-Initiativen, um Innovation auf diese Weise neu zu denken.
Digitalisierung im Gesundheitswesen
Für die erfolgreiche Weiterentwicklung der Gesundheitsversorgung ist das konsequente Vorantreiben der Digitalisierung eine, wenn nicht die zentrale Voraussetzung. Mit elektronischen Patientenakten, automatischen Anmeldeterminals und zahlreichen hier entwickelten Software-Lösungen steht die Region Freiburg im deutschlandweiten Vergleich gut da. Es gibt zudem ein großes Potenzial, das im Schulterschluss zwischen klinischen Anwendern, IT-Experten und externen Partnern gehoben werden soll.
Seit 2019 findet als Fortsetzung des erfolgreichen eHealth Forum Freiburg die eHealth Europe zum Thema «Digitale Technologien in der Gesundheitsversorgung» auf der Messe Freiburg statt. Auf außergewöhnliche Weise verbindet der Kongress die Formate Konferenz, Industriemesse und Ärztefortbildung. Im Mittelpunkt stehen Neuentwicklungen u.a. mit Themen wie Künstliche Intelligenz und Big Data im Gesundheitswesen. Dabei werden Fragen einer patientenzentrierten und sektorübergreifenden Versorgungssteuerung ebenso behandelt wie die Thematik einer personalisierten Medizin. Zahlreiche Besucher und Aussteller aus dem Gesundheitswesen und der Gesundheitsindustrie aus Deutschland, der Schweiz und Frankreich treten hier in den Erfahrungsaustausch.
Gesunde Wirtschaft mit gesunden Menschen
Geradezu ideale Bedingungen bietet die Region Freiburg mit zahlreichen Luftkurorten und Thermalbädern sowie Rehakliniken für Entspannung, Erholung, Stärkung der Gesundheit. Unternehmen der Region profitieren davon, indem sie Mitarbeitende über BGM (Betriebliches Gesundheitsmanagement) an diesem reichhaltigen Angebot teilhaben lassen. Spezielle Corporate Health Programme mit ganzheitlichen und nachhaltigen Health & Wellbeing Lösungen leisten so einen Beitrag, um Mitarbeitergesundheit und -engagement zu stärken.
«Green» und Nachhaltigkeit
Klimawandel, Biodiversitätsverlust, Bevölkerungswachstum - Herausforderungen, für die neue Lösungen gefunden werden müssen, wenn künftigen Generationen auch weiterhin ein intakter Planet als Lebensgrundlage zur Verfügung stehen soll. Insbesondere das übergeordnete, breite Themenfeld Nachhaltigkeit (mit den Di-mensionen Ökonomie, Soziales und Ökologie, Energie- und Ressourceneffizienz, erneuerbare Energien) wird in der Region Freiburg im Breisgau von unterschiedlichen Kompetenzträgern aus Wirtschaft und Wissenschaft bearbeitet.
So ist der bereits erwähnte GREEN ACCELERATOR in Freiburg einer der führenden Startup Acceleratoren für die Green Economy in Deutschland. Mit innovativen Förderprogrammen beschleunigt er Startups in den Bereichen Energie, Umwelttechnik, Retail und Green Digital und innoviert Unternehmen über die Aufgleisung und Implementierung von zielgerichteten Startup Kooperationen.
Geht es der Psyche (durch soziale Interaktion) gut, geht es meist auch der Physis gut und umgekehrt – Mens sana in corpore sano. Tatsächlich wird soziale Gesundheit durch ein großes Mass an Faktoren bestimmt, welche miteinander interagieren. In diesem Zusammenhang sei auch der internationale Studiengang Global Urban Health am Zentrum für Medizin und Gesellschaft der Universität Freiburg mit dem Schwerpunkt auf Globaler Gesundheit erwähnt, der u.a. soziale Determinanten von Gesundheit untersucht und damit ein gesellschaftlich hoch relevantes Alleinstellungsmerkmal innehat. Der interdisziplinäre Studiengang ist für Studenten weltweit zugänglich. Neben Exkursionen zur WHO in Genf werden relevante Institutionen in Straßburg und Basel besucht. Vor dem Hintergrund, dass gerade Städte jetzt und in Zukunft die entscheidenden Orte von Krisen, Risiken, Problemen aber auch Lösungsansätzen sind, zeigt sich der spezifische Fokus des Studiengangs auf das Setting Global Urban Health (im Gegensatz zur globalen Gesundheit in ländlichen Räumen). Der Masterstudiengang versucht genau sich diesen Herausforderungen im Bereich menschlicher Gesundheit zu stellen und innovative Lösungsstrategien in einem gemeinsamen Nord-Süd-Dialog zu entwickeln. Zudem verdeutlicht der Studiengang die Bestrebungen der Stadt Freiburg für gesunde Lebensbedingungen zu sorgen.
1 650.000 Einwohner - 255.000 Beschäftigte – 35.000 Studierende; siehe auch Karte in Abb.