IHK Stuttgart teilt mit
13. Jun 2014, Wirtschaft | Umfrage

Exportaufschwung in Baden-Württemberg bleibt stabil

Die IHK Region Stuttgart hat gefragt, Unternehmen der Region haben geantwortet – zu ihren Wirtschaftsbeziehungen sowie Investitions- und Beschäftigungsplänen im Jahr 2014.

Aussenhandelspartner Baden-Württembergs

Der Exportaufschwung zum Jahresende 2013 setzt sich zu Beginn des laufenden Jahres fort. Im ersten Quartal 2014 lagen die Südwestexporte 5,8 Prozent über dem Vorjahreszeitraum. Die Importe haben mit einem Wachstum von knapp 14 Prozent im Vergleich zum ersten Quartal 2013 deutlich zugelegt. 

Insbesondere der starke Anstieg der Warenlieferungen nach Grossbritannien und in die USA – die weiterhin Zielland Nummer eins bleiben – unterstützen diesen Aufwärtstrend. Und auch China scheint zurück zu alter Stärke zu finden. Auffallend ist, dass Russland auf Rang zehn der Top-Zielmärkte von Spanien abgelöst wird. Die Ukraine-Krise belastet das baden-württembergische Exportgeschäft mit Russland und der Ukraine deutlich. Die Ausfuhren nach Russland sanken im ersten Quartal des Jahres um über 14 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Die Ausfuhren in die Ukraine gingen sogar um ein Viertel zurück.

Ausfuhren

(Quelle: Rohdaten - Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, Grafik - eigene Darstellung der IHK Region Stuttgart; Textquelle: Aussenwirtschaftsbarometer der IHK Region Stuttgart)

Exporte und Auslandsinvestitionen 2014 der Unternehmen der Region Stuttgart

1. Regionale Wirtschaft profitiert von Auslandsaktivitäten

Unternehmen, die im Ausland investieren, geht es besser als nicht im Ausland tätigen Betrieben. Sie melden durch die Bank eine bessere Geschäftslage, stärker steigende Umsätze, sind zufriedener mit ihrer Gewinnentwicklung und blicken optimistischer in die Zukunft. Diese positivere Geschäftsentwicklung führt auch dazu, dass global engagierte Unternehmen mehr im Inland investieren als Betriebe, die nur in Deutschland investieren.

Auch der Fachkräftebedarf im Inland wird durch Auslandsinvestitionen angeregt. Die Beschäftigungspläne der Unternehmen, die im Ausland investieren, fallen expansiver aus als die der Betriebe ohne Auslandsengagement: Von den im Ausland investierenden Unternehmen planen 30 Prozent einen Personalaufbau, zehn Prozent einen Abbau. Von den nur im Inland investierenden Betrieben wollen dagegen nur 18 Prozent zusätzliche Fachkräfte einstellen.

2. Internationale Geschäftsbeziehungen

Die aktuellen Geschäftsbeziehungen zu ihren 30 wichtigsten Handelspartnern bewerten die Betriebe der Region Stuttgart insgesamt weit positiver als noch im Vorjahr. Die Indikatorwerte des IHK-Exportbarometers liegen fast durchweg über den Vorjahreswerten. Nachdem die Geschäftsbeziehungen zu Jahresbeginn 2013 noch zu über einem Drittel der Länder überwiegend schlecht bewertet worden waren, liegt nun nur noch Griechenland im negativen Bereich. Österreich kann sich erneut an der Spitze behaupten, die Schweiz auf Platz zwei. China schiebt sich in der Wahrnehmung der regionalen Wirtschaft vor die USA auf Rang drei.

Betrachtet man die Einschätzungen der Unternehmen zur zukünftigen Entwicklung ihrer Geschäftsbeziehungen, so sind diese hinsichtlich aller betrachteten Länder und Regionen optimistisch. Die hiesigen Unternehmen rechnen fest damit, dass sich die internationalen Geschäftsbeziehungen im Laufe des Jahres nochmals verbessern werden. Der Exportoptimismus ist bezüglich China und den USA am größten, aber auch Österreich und Mexiko stehen hoch im Kurs. Die Entwicklung des Russ- land-Geschäfts wird zum Zeitpunkt der Befragung (vor Beginn der Ukraine-Krise) noch sehr positiv gesehen, der Ukrainekonflikt trübt jedoch die aktuellen Exportperspektiven für Russland.

3. Auslandsinvestitionen

Die regionale Wirtschaft plant 2014 zum fünften Mal in Folge, ihre Auslandsinvestitionen gegenüber dem Vorjahr zu erhöhen. Nach dem rasanten Aufholprozess unmittelbar nach der Krise 2009 geht die Dynamik im Auslandsinvestitionsgeschehen jedoch wieder zurück. 42 Prozent wollen mehr im Ausland investieren als 2013. Ihr Engagement zurückfahren wollen dagegen lediglich 13 Prozent. 

2014 wollen mehr als die Hälfte aller global aktiven Unternehmen in China sowie in der „alten EU“ investieren. Nahezu vier von zehn Betrieben zieht es in die USA, drei von zehn Betrieben haben das restliche Asien und/oder die EU-Beitrittsländer für ihre investiven Auslandsaktivitäten auserkoren. Dabei favorisiert die Industrie China, der Handel und die Dienstleister Europa.

(Quelle: IHK Region Stuttgart, Konjunkturbefragung: Seit Anfang 2006 werden die Unternehmen aus Industrie, Handel und Dienstleistungen für den Konjunkturbericht der IHK Region Stuttgart über ihre Geschäftsbeziehungen zu einzelnen Ländern und zur Entwicklung dieser Beziehungen in den kommenden zwölf Monaten befragt. Dies geschieht einmal pro Jahr (Jahresbeginnumfrage). Aus den Salden zwischen den positiven und negativen Antworten zur Lage bzw. zur Entwicklung der Geschäftsbeziehungen errechnet sich das IHK-Exportbarometer. Er gibt die heutigen bzw. künftigen Geschäftsbeziehungen der regionalen Wirtschaft zu den wichtigsten Partnerländern wieder.)

(Bildquelle: © Fitzer/iStockphoto; Textquelle: Außenwirtschaftsbarometer – Ausgabe 2 / Juni 2014 IHK Region Stuttgart)




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