«Unsere Technologie ist weltweit einzigartig, wir haben zurzeit keine Konkurrenz auf diesem Gebiet», meint Mikhail Begel, Leiter Forschung und Entwicklung von GS Bavaria beim Gespräch mit der Handelskammer Deutschland-Schweiz in Zürich. GS Bavaria verkauft Nano- und Submikronpulver aus Titan und Wolfram zur Verbesserung der Materialeigenschaften der Produkte und Werkstoffe der Kunden. Die Besonderheit dieses neuartigen und exklusiven Verfahrens liegt in der Herstellung des Pulvers in feinster Nanogrösse. Durch die Beimischung des Nanopulvers mit seinen vielfältigen hilfreichen Eigenschaften in die industriellen Endprodukte können deren Materialeigenschaften positiv verändert und den spezifischen Kundenanforderung entsprechend optimiert werden. Mit dem neuen Verfahren verfügt GS Bavaria über die Möglichkeit, industriellen Abfall mit äusserst geringem Energieeinsatz vollständig zu recyceln. Der Hartmetallschrott kann vollständig verarbeitet werden und so dem natürlichen Stoffkreislauf vollständig und umweltschonend erhalten bleiben.
GS Bavaria: Mit neuartiger Technologie industriellen Abfall recyceln
Dritten Platz beim Businessplan Wettbewerb Nordbayern von BayStartUP
Die Idee für dieses Verfahren wurde von mehreren Wissenschaftlern 2006 entwickelt und 2015 patentiert. Seit 2016 läuft eine Entwicklungskooperation mit dem Fraunhofer-Institut und erste anwendungstechnische Versuche mit Referenzkunden in den Bereichen Lacke, Harze, Aluminium und Pulvermetallurgie wurden durchgeführt. 2017 erreichte das Produkt die Marktreife und die Gesellschaft GS Bavaria wurde gegründet. Heute hat die Firma neun Mitarbeitende. Die gesamte Forschungs- und Entwicklungsphase wurde von den teilnehmenden Wissenschaftlern aus Eigenmitteln finanziert. Um 2018 die Produktion erheblich steigern zu können, hat das Start-Up kürzlich die erste Finanzierungsrunde abgeschlossen. Mit dem 2017 fertig gestellten Business-Plan wurde GS Bavaria im selben Jahr beim Businessplan Wettbewerb Nordbayern von BayStartUP mit dem dritten Platz ausgezeichnet. GS Bavaria hat sich vor einer Expertenjury mit ihrem Pitch gegen rund 50 Mitbewerber durchgesetzt und 5000 Euro gewonnen.
Ziel: Partnerschaften in der Schweiz
«Der Schweizer Markt ist ein Hochtechnologie-Standort und wir erhoffen uns hier interessante und zukunftsträchtige Partnerschaften» sagt Geschäftsführer Sergej Schmitke beim Gespräch. Auch GS Bavaria hat durch das Projekt «Innovationsaustausch Bayern» der Handelskammer Deutschland-Schweiz mehrere Gespräche mit potenziellen Partnern um den Sprung in die Schweiz zu schaffen. Mit der zehnjährigen Entwicklungsphase hat die GS Bavaria und ihre Wissenschaftler bereits einen weiten Weg zurückgelegt und deshalb meint Sergej Schmitke, dass man als Gründer viel Geduld, Nerven, Zeit und Kraft braucht.