Die Schweiz als Staat ist schon klein genug. Aber wenn man wissen will, was wirklich winzig ist, dann lohnt sich ein Blick auf den Kanton Nidwalden im Herzen der Schweiz: Gründungsmitglied der Eidgenossenschaft 1291 – zwischen See und hohen Bergen gelegen, wie es ein lokales Volkslied besingt – elf Gemeinden.
Kanton Nidwalden – Swissness at its allerbest (1/2)
Nidwalden ist flächenmässig just genauso gross wie die Stadt Dortmund. Sämtliche 42'000 Nidwaldnerinnen und Nidwaldner würden den Dortmunder Signal Iduna Park gerade mal zur Hälfte füllen. Dieser Kanton ist wirklich klein. Und genau das treibt die Nidwaldnerinnen und Nidwaldner zu grossen Leistungen an.
Das Kleinräumige beflügelt sie zu einem wachen Geist, der seine Herkunft ehrt und sich trotzdem gerne über Grenzen hinwegsetzt. Diese Mischung aus Tradition und Innovation, gepaart mit Verlässlichkeit, Beharrlichkeit und einem Sinn für Präzision, nennt man heute Neudeutsch Swissness.
Nidwalden ist sozusagen ein Gütesiegel für Fortschritt und Qualität. Beispiele aus dem Kanton:
- Roboter, die selbstständig Hochhaus-Fassaden reinigen
- Optische Geräte, die die Reinheit von Gasen und Flüssigkeiten messen
- Leichtflugzeuge, die zu den leichtesten der Welt gehören
- Hochleistungsfähige Wasserstrahl-Schneideanlagen
- Spektakuläre Pilatus-Flugzeuge
Allesamt zählen diese Produkte zu den globalen Export-Erfolgen Nidwaldens. Umgekehrt kommen genau wegen diesem Gütesiegel ‹Nidwalden› Firmen aus dem Ausland gerne hierher. Grossindustrie trifft man hier gar nicht, dafür reicht ganz einfach der Platz nicht. Aber kleine und mittelgrosse Unternehmen, denen Qualität und Innovation genauso wichtig sind wie den Einheimischen, treffen hier auf ein ideales Umfeld.
Machen wir die Probe aufs Exempel und wenden uns auf gut nidwaldnerische Art direkt an jemanden, der’s weiss. Wir fragen Oliver Kille. Er ist Chief Financial Officer (CFO) der Rosen Group und kam vor zweieinhalb Jahren von Mainz nach Nidwalden. Er lebt in Beckenried, einer Gemeinde mit Seeanstoss auf der einen und Skigebiet auf der anderen Seite, und arbeitet im Headquarter der Rosen Group im Hauptort Stans.
Die Rosen Group wiederum ist ein internationales Unternehmen, das mit rund dreitausend Mitarbeitenden in hundertzwanzig Ländern Spitzentechnologie vor allem zum sicheren Betrieb von Industrieanlagen, speziell für Öl- und Gaspipelines, entwickelt und betreibt. Die 1981 im niedersächsischen Lingen von Hermann Rosen gegründete Firma verlegte ab dem Jahr 2000 ihren Hauptsitz nach Stans.
Neben dem Group Management und den Zentralfunktionen befinden sich in Stans auch die Fertigung hochsensibler Mess-Sensoren und verschiedenste Forschungsaktivitäten. Seither wächst und gedeiht die Rosen Group vom Nidwaldner Hauptort aus.
Oliver Kille kam also als Deutscher zu einem internationalen Unternehmen nach Nidwalden, und weil er inzwischen auch die Mentalität der Nidwaldner versteht und privat mit Nidwaldnern befreundet ist, kann er genau sagen, warum er so gerne hier lebt und arbeitet. «Da kann ich am einfachsten bei mir selbst anfangen», sagt Oliver Kille. «Als ich in die Schweiz kam, benötigte ich den sogenannten Migrationsausweis B, der es mir überhaupt erst ermöglichte, hier zu arbeiten.
Rosen hat alles perfekt vorbereitet, und nach nur zehn Minuten auf dem Amt war alles schnell und unkompliziert erledigt. So schnell habe ich noch nie eine Bewilligung eingeholt. Überhaupt hat ein Behördengang in Nidwalden noch nie länger als ein paar Minuten gedauert. Auch notarielle Beglaubigungen für Rosen sind eine schnell erledigte Formsache ohne lange Wartezeiten. Die Behörden in Nidwalden arbeiten schnell und effizient. Das ist für uns ein echter Standortvorteil.»
>> zu Teil 2 der Artikelreihe «Kanton Nidwalden – Swissness at its allerbest»