pixx.io lässt sich als der zentrale Ort für Medien im Unternehmen verstehen. Es vereinfacht den Zugriff auf Bild- und Mediendateien, steuert individuell ihre Verfügbarkeit und verbindet sie mit Apps und Tools. Was es dabei so besonders macht: Die Software bietet eine hohe Funktionalität, zugleich aber auch eine einfache, intuitiv zu bedienende Benutzeroberfläche. So können sowohl diejenigen, die professionell damit arbeiten, z. B. die Marketingabteilung, wie auch Mitarbeitende aus anderen Unternehmensbereichen pixx.io nutzen, ohne extra dafür geschult werden zu müssen. Zudem erlaubt das hybride System, Daten schnell und sicher im eigenen Netzwerk zu speichern, aber auch die volle Flexibilität der Cloud zu nutzen und Bildmaterial mit externen Nutzern zu teilen.
Die Kunden waren vor dem Produkt da
pixx.io ist 2011 als Ausgründung aus einem Software-Unternehmen entstanden, nachdem gleich mehrere Kunden mit denselben zentralen Problemen auf sie zugekommen sind: 1. Die Fileserver laufen über und keiner hat mehr so recht einen Überblick. 2. Es ist nicht mehr nachvollziehbar, woher die einzelnen Dateien eigentlich stammen. Von Google? Sind es eigene Bilder? Oder doch die eines Partners? Und 3. Die Medien unkompliziert von A nach B zu bekommen, also intern und extern zu verteilen sowie an andere Systeme, z. B. Onlineshops, anzubinden. Zum damaligen Zeitpunkt gab es dafür noch keine günstige und professionelle Lösung.
«Dass die Kunden in unserem Fall vor dem Produkt kamen, war ein grosser Vorteil, denn das bedeutete sowohl Finanzierungssicherung als auch den nötigen Zeitdruck», sagt Andreas Gölkel, COO und einer der drei Gründer von pixx.io. Und Kunden gibt es auch rund um das beschauliche Mühldorf am Inn, dem Gründerort, genug. Denn mit seinem Produkt spricht pixx.io besonders mittelständische Unternehmen mit 50–5000 Mitarbeitenden an, die auf dem bayrischen Land zahlreich zu finden sind. «Da tauschen sich dann Marketingleiter auch schon mal bei einem lokalen Fussballspiel aus. Und andere Unternehmen tun sich leichter, wenn es bereits eine Referenz gibt». Mittlerweile zählt pixx.io über 500 Kunden und beschäftigt 15 Mitarbeitende. Auf Ihrem Weg dorthin hat sich pixx.io zwar fast vollständig durch Cashflow finanziert, hat aber für ein schnelleres Wachstum auch eine Finanzierungsrunde durchlaufen, an der u.a. der European Investment Fund und Business Angels beteiligt waren. Letztere waren für pixx.io von grosser Bedeutung, da sie von wertvollem Wissen und Kontakten profitieren konnten.
Geringe Konkurrenz für Pixx.io
Nun ist pixx.io nicht die einzige Firma, die eine Bildverwaltungssoftware entwickelt und im Bereich Digital Asset Management tätig ist. «Natürlich gibt es viele Unternehmen in diesem Feld. In Europa sind es jedoch nur eine Handvoll relevante Firmen, die mit uns konkurrieren». Davon bieten einige nur reine Cloud-Lösungen an und die sei «definitiv noch nicht im deutschen Mittelstand angekommen», findet Andreas Gölkel. Ein Grund, weshalb das hybride Konzept von pixx.io auf viel Gegenliebe stösst.
Weil pixx.io besonders für den Mittelstand interessant ist, rückt für das Start-Up auch die Schweiz zunehmend in den Fokus. Nachdem es aufgrund der geographischen Nähe zunächst bewusst auf Österreich zugegangen ist, kam 2015 der erste Schweizer Kunde ins Spiel. «Natürlich dachten wir, mit Österreich als EU-Land hätten wir es um einiges leichter. Aber im Endeffekt gibt es auch mit der Schweiz keinerlei Handelshürden. Und falls die Feinheiten Schwierigkeiten bereiten, hat man mit den Handelskammern stets kompetente Beratungsstellen, die einem zur Seite stehen». Ausserdem würde auch die «Grundsympathie im Alpenraum» bei der Geschäftsanbahnung helfen.
Ideen sollten kommuniziert werden
Generell sei es zu empfehlen, von Anfang an mit so vielen Leuten wie möglich über die Idee zu sprechen. So gewinnt man potentielle Partner, Kunden und Mitarbeitende, man kann sich ständig verbessern und die Alleinstellungsmerkmale herausarbeiten. Dass einem die Idee geklaut würde, sei keine grosse Gefahr. «Mein Wirtschaftslehrer hat einmal gesagt: Gehen Sie nicht davon aus, dass Sie in den nächsten Jahren irgendetwas denken, was nicht schon mal jemand vor Ihnen gedacht hat», erzählt Andreas Gölkel. «Es geht aber nicht nur um die Idee, sondern darum, dass man sie auch umsetzt».