Die Topsaläre in Schweizer Unternehmen stagnieren: Im Vergleich zu 2014 stiegen die Grundgehälter der Schweizer Manager lediglich um rund ein Prozent. Bereits im Vorjahr war die Steigerungsrate ähnlich gering. Das ergab die aktuelle Kadersalärstudie der Managementberatung Kienbaum in Kooperation mit der Handelszeitung. Hierfür wurden 11'879 Einzelpositionen aus 460 Unternehmen analysiert.
Topsaläre in der Schweiz stagnieren
Je nach Hierarchieebene des Managers variiert die Jahresgesamtvergütung der Schweizer Kader erheblich:
- Geschäftsführer: CHF 420'000
- Bereichsleiter: CHF 230'000
- Abteilungsleiter: CHF 176'000
- Teamleiter: CHF 150'000
«Die Schweizer Unternehmen erhöhen die Grundsaläre ihrer Kader seit Jahren sehr zurückhaltend. Sie setzen vielmehr auf variable, leistungsabhängige Vergütungsbestandteile, um ihre Manager adäquat zu entlohnen und zugleich dauerhaft zu motivieren», sagt Jörg Scholten, Leiter der Studie bei Kienbaum in Zürich.
Die Schweizer Unternehmen entlohnen Vorsitzende der Geschäftsführung am besten:
- Vorsitzende der GeschäftsführungCHF 423'000 im Jahr.
- Alleingeschäftsführer: CHF 321'000
- Geschäftsführung: CHF 274'000
Auf Direktionsebene sind Niederlassungsleiter und technische Gesamtleiter die Spitzenverdiener: Sie erhalten im Median CHF 247'000 beziehungsweise CHF 241'000 im Jahr. Auch unter den Abteilungsleitern werden die technischen Gesamtleiter am besten bezahlt: Auf dieser Hierarchieebene beträgt ihr Jahressalär im Median CHF 197'000.
Im Branchenvergleich beziehen die Kader der Schweizer Versicherungen die höchsten Saläre: Ihre Vergütung liegt 20 Prozent über dem Gesamtmedian der Schweizer Kadersaläre. Ebenfalls überdurchschnittlich verdienen die Manager aus den Sektoren Energie- und Wasserversorgung und Holzwaren sowie in Kreditinstituten. Ihre Gehälter liegen zwischen zehn und 20 Prozent über dem Schweizer Gesamtmedian.
Kader in Handel sowie in der Branche Rohstoffe, Bergbau, Keramik- und Glasgewerbe verdienen hingegen zwölf beziehungsweise 14 Prozent weniger als der Schweizer Gesamtmedian.
«Die Vergütungsunterschiede zwischen den Branchen sind häufig auf andere Faktoren als die Zugehörigkeit zu einem bestimmten Wirtschaftssektor zurückzuführen: Die Unternehmensgrösse und die Qualifikation des jeweiligen Stelleninhabers geben hier meist den Ausschlag», sagt Kienbaum-Vergütungsexperte Scholten.
Die variable Vergütung ist ein wichtiges, auf den Führungsebenen weitverbreitetes Instrument betrieblicher Salärpolitik:
- Top-Managements (95 Prozent): Bonus von CHF 88'000 (22 Prozent ihrer Jahresgesamtvergütung)
- Manager auf Direktionsebene: Bonus von CHF 44'000 (14 Prozent)
- Mittleres Management: Bonus von CHF 18'000 (zehn Prozent ihrer Jahresgesamtvergütung)
- Unteres Management: Bonus von CHF 12'000 (neun Prozent ihrer Jahresgesamtvergütung)
«Die leistungsorientierte Komponente der variablen Vergütung bietet Unternehmen wie Mitarbeitern gleichermassen etliche Vorteile: Durch die Verbindung von Erfolg und Gehalt fördert sie die Identifikation der Mitarbeiter mit ihrem Unternehmen und ihrer Aufgabenstellung und motiviert sie zu überdurchschnittlichen Leistungen. Diese Art von Vergütungssystem sollte flexibel gestaltbar, transparent im Aufbau und für die Mitarbeiter verständlich und nachvollziehbar sein sowie besondere Leistungen adäquat honorieren», sagt Jörg Scholten von Kienbaum.
Die Kienbaum «Kadersalärstudie Schweiz 2015» ist zum Preis von CHF 2'100 (zuzüglich Mehrwertsteuer) per Email bestellbar: benchmark@kienbaum.com.
(Bildquelle: © STEEX/iStockphoto)