«Unser Gesundheitssystem muss effizienter werden»

Diese generelle Knappheit von Finanzen und Personal wird nicht verschwinden, sie wird sich weiter verschärfen. Die gewaltigen finanziellen Investitionen für Klimaschutz, Umbau der Energieversorgung, Infrastruktur, Digitalisierung und Landesverteidigung werden künftig massiv um die öffentlichen Budgets konkurrieren. Die gesamte Gesundheitsbranche sucht schon heute händeringend nach Personal. Besseres Personalmarketing ist gut und unabdingbar. Der Kern des Problems aber bleibt: Die Babyboomer kommen «in die Jahre»; der Arbeitsmarkt wird künftig ohne diese starken Jahrgänge auskommen müssen. Und das in einer alternden Gesellschaft. In der Schweiz wird laut BfS der Anzahl der über 65-Jährigen pro 100 Erwerbspersonen (Vollzeit) von 41 auf ca. 51 steigen – und das binnen zehn Jahren!

Die einzige Alternative zur Überforderung des Gesundheitssystems, zu erheblichen Leistungseinschränkungen und Wartezeiten ist eine kontinuierliche, und zwar deutliche (!) Steigerung von Effektivität und Effizienz. Wir müssen die knappen finanziellen und personellen Ressourcen besser nutzen, ein besseres Verhältnis von Aufwand und Nutzen erreichen. Eine jährliche Effizienzsteigerung ist – wie in der Industrie – notwendig und unausweichlich für die künftige Tragfähigkeit des Gesundheitswesens. Die Effizienzsteigerung muss parallel an allen Stellen im System erfolgen – auf der Makro- wie auf der Mikroebene. Hier gibt es eine Fülle beeindruckender Beispiele: besserer Übergang von ambulanten und stationären Leistungen, bessere Koordination mit den Zuweisern, neuer Grade and Skill-Mix zwischen Ärzten, Pflege, Dokumentationsassistenten und Servicekräften, prozessoptimierte Neubauten. Eine solche Effizienzsteigerung braucht ein wettbewerblich geprägtes System mit staatlichen Rahmensetzungen. Wettbewerb spornt an zu besseren Leistungen, schafft Transparenz und Wahlmöglichkeiten und nutzt damit allen. Auch Patienten wie Mitarbeitende sind zufriedener, wenn Wartezeiten reduziert, Doppelarbeit verhindert und Abläufe verschlankt werden.

Für Kliniken und Spitäler bedeutet dies auch: Es braucht eine klare Positionierung im Patienten- und Arbeitsmarkt, basierend auf den eigenen Stärken und dem Wettbewerbsumfeld. Und ein strategisches Marketing mit einer konsequenten Orientierung der erbrachten Leistungen an den Bedürfnissen von Patienten, Kooperationspartnern und Mitarbeitenden.

Welche Potentiale durch unternehmerische Initiative gehoben werden können, zeigt die Martini-Klinik, Tochterunternehmen des Hamburger Universitätsklinikums. Durch Superspezialisierung auf das Krankheitsbild Prostatakrebs schaffen die zwölf Chefärzte (Mitglied der Faculty) u.a. eine Verbesserung der Kontinenzrate auf 93 % (deutschlandweiter Durchschnitt 57 %). Der Grund: kontinuierliche interne Optimierung der Ergebnisqualität, akribische Nachverfolgung der Behandlungsergebnisse, jährliche Befragung von mehr als 25.000 ehemaligen Patienten. Die Klinik ist inzwischen Weltmarktführer bei diesen Operationen, leistete in den vergangenen Jahren einen erheblichen Ergebnisbeitrag an das Uniklinikum – und wurde bereits zweimal mit dem KlinikAward ausgezeichnet. Seit 17 Jahren organisiert rotthaus. com den Erfahrungsaustausch zwischen den Kliniken in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Über 2.500 Fachpersonen haben an unseren Veranstaltungen teilgenommen – viele von ihnen mehrfach. Daraus ist eine engagierte Community entstanden, die sich kontinuierlich austauscht – nach dem Prinzip «Von den Besten lernen».

Der renommierte KlinikAward baut eine Bühne für die grossartigen Leistungen der Gesundheitsbranche. Neben der Wertschätzung für die Beschäftigten geht es um die Auswahl beispielhafter Projekte, die Inspiration für die gesamte Branche sein können. «Effizientes Gesundheitswesen», «Innovative Patientenversorgung», «Digitale Innovation» und «Kooperative Marktstrategien» sind neue Award-Kategorien im Jahr 2022. Hinzu kommt Personalmarketing mit sieben Kategorien wie «Bestes Wiedereinsteigerprogramm» oder «Beste Personalentwicklung». Hier können die Pioniere des Gesundheitswesens zeigen, welche Wege uns in eine gesunde Zukunft führen. Unsere Kunden sind öffentliche, private sowie gemeinnützige Kliniken und Klinikverbünde. Wir sind seit 17 Jahren im ganzen deutschsprachigen Bereich tätig – mit Standorten in Berlin, Köln und Zürich.

Mit unseren Angeboten unterstützen wir den Know-how Transfer in der Gesundheitsbranche: