Zoll mit neuen Rekordwerten für 2013
14. Apr 2014, Recht & Steuern | Kriminaltourismus

Zoll mit neuen Rekordwerten für 2013

Die Eidgenössische Zollverwaltung gibt Rekordergebnisse für 2013 bekannt. Neben Spitzenwerten bei den Finanzen wurden zum ersten Mal Zahlen zum Kriminaltourismus veröffentlicht.

Im vergangenen Jahr hat die Eidgenössische Zollverwaltung (EZV) so viel Geld eingenommen wie noch nie. Mit über 24 Milliarden Franken wurde ein neuer Spitzenwert erreicht. Das Grenzwachtkorps (GWK) hat deutlich mehr ausgeschriebene Personen festgenommen und erstmals liegen die Zahlen zum Kriminaltourismus vor: mehr als 1000 Fälle mit Verdacht auf Deliktsgut oder Tatwerkzeug.

Kriminaltourismus, Waffen und Betäubungsmittel

Seit einem Jahr werden in der Statistik Fälle mit Verdacht auf Diebes- und Deliktsgut erfasst. In über 1000 Fällen haben Grenzwächter 2013 interveniert. Dabei handelte es sich häufiger um Tätgergruppen als um Einzelpersonen.

In den letzten drei Jahren wurden verstärkt verbotene Waffen geschmuggelt. Tendenziell ist jedoch ein Rückgang zu beobachten. Gab es 2012 noch ein Zuwachs von 47%, waren es 2013 noch 22%. Im Bereich des Betäubungsmittelschmuggels halten sich die Zahlen auf dem Niveau der Vorjahre. Deutlich zugenommen haben Sicherstellungen von Heroin, Khat, Cannabis und Designerdrogen. Bei den synthetisch hergestellten Drogen ist seit rund einem Jahr ein Trend zu beobachten: Der Zoll stellt bei seinen Kontrollen vermehrt verbotene Amphetamine sicher.

Mehr Schlepper und rechtswidrige Aufenthalte im Schengenraum

Im Bereich der illegalen Migration war das Grenzwachtkorps gefordert. Die meisten rechtswidrigen Aufenthalte wurden an der Südgrenze festgestellt. Im Vergleich zum Vorjahr blieben die Zahlen auf konstant hohem Niveau: 11.992 Fälle im Jahr 2013 und 11.278 Fälle im Jahr 2012.

Deutlich angestiegen ist die Schleusungskriminalität. So hat das GWK im vergangenen Jahr 211 Mal bei Verdacht auf Schleppertätigkeit ermittelt.

Rekord bei den Einnahmen und Zollanmeldungen

Neuer Spitzenrekord bei den Finanzen: 24,1 Milliarden Franken im vergangenen Jahr. Das sind mehr als ein Drittel der Gesamteinnahmen des Bundes. Mit 12,2 Milliarden Franken bilden die Mehrwertsteuer den grössten Einnahmeposten.

Im grenzüberschreitenden Warenverkehr hat der Zoll rund 32 Millionen Zollanmeldungen verarbeitet. Und erzielt damit einen neuen Rekord. Wichtigstes Import- wie Exportland war auch im letzten Jahr Deutschland. Im Gegensatz dazu zeigt sich der Aussenhandel sehr robust. So wurden täglich Waren im Wert von 582 Millionen Franken exportiert und für 509 Millionen importiert.

Gewerbsmässig organisierter Schmuggel

Im privaten Reiseverkehr hat die EZV im vergangenen Jahr so viele Schmuggelfälle registriert wie noch nie. Der Zoll legt den Schwerpunkt seiner Kontrollen jedoch klar auf den gewerbsmässig organisierten Schmuggel. Gerade bei grossen Mengen geschmuggelter Lebensmittel werden die Hygienevorschriften häufig nicht eingehalten. Somit geht es bei den Kontrollen einerseits darum, Wettbewerbsverzerrungen zu verhindern und andererseits um den Schutz der Gesundheit von Konsumenten. Und das waren die Rekordzahlen 2013 im Lebensmittelbereich:

  • 756 neue Straffälle eröffnet
  • 400 Tonnen geschmuggelte Lebensmittel
  • 91 Tonnen sichergestelltes Schmuggelfleisch (2012: 58 Tonnen)

Eine weitere Rekordzahl wurde beim geschmuggelten Futtermittel verzeichnet: Schweizer Landwirte, die im grenznahen Ausland Bodenflächen bewirtschaften, haben rund 1900 Tonnen (2012: 550 Tonnen) verschiedene Futtermittel wie Grassilagen, Mais, Heu, Stroh ohne oder mit falscher Zollanmeldung in die Schweiz eingeführt.

(Bildquelle: Eidgenössische Zollverwaltung EZV, PHOTOPRESS/Andreas Frossard; Bildtitel: Ein Zöllner und ein Kantonspolizist bei einer Sicherheitskontrolle im Schwerverkehr.)




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